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Protein citrullination as a link between periodontal diseases and rheumatoid arthritis (RA) and target for development of novel drugs to treat RA

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Zahnfleischerkrankung und rheumatoide Arthritis

Die Identifizierung der genetischen und umweltbedingten Auslöser von rheumatoider Arthritis (RA) wird zu neuen therapeutischen Lösungen beitragen. Europäische Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen RA und der schweren Zahnfleischentzündung Parodontose (PD) entdeckt.

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RA ist eine Autoimmunerkrankung mit chronischen Entzündungen in den Gelenken, die zu schweren Schmerzen und Behinderungen führen. Interessanterweise hat der Großteil der Patienten Antikörper gegen Proteine, die eine Art von posttranslationale Modifikation, Citrullinierung genannt, erfahren haben. Darüber hinaus haben RA-Patienten eine höhere Wahrscheinlichkeit für PD. Eine Reihe von Studien untermauert einen starken Zusammenhang zwischen diesen beiden Krankheiten. Die Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts GUMS AND JOINTS (Protein citrullination as a link between periodontal diseases and rheumatoid arthritis (RA) and target for development of novel drugs to treat RA) untersuchten, ob die für PD verantwortlichen Bakterien mehr Enzyme, die die Citrullinierung fördern, exprimieren. Das Enzym Peptidyl-Arginin-Deiminase von Porphyromonas gingivalis (PPAD) könnte hierbei die Verbindung zwischen RA und PD darstellen. Die Forscher führten eine multidisziplinäre Untersuchung zu den Immunantworten und Anfälligkeitsfaktoren bei beiden Krankheiten durch. Sie rekrutierten Patienten und gesunde Probanden und fanden erhöhte Antikörper gegen den Virulenzfaktor Arginin Gingipain in Serumproben von PD-Patienten. Die biochemische Auswertung der PPAD-Aktivität zeigte eine starke Kapazität für die Citrullinierung jedes Proteins, das eine Arginin-Aminosäure enthält, einschließlich von Proteinen​des Immunsystems. Die Forscher bestimmten die Struktur von PPAD mittels Kristallisation von rekombinantem Protein, das zur Entwicklung von spezifischen Inhibitoren führte. Darüber hinaus wurden mehrere Inhibitoren für menschliche PAD charakterisiert. Durch das Verknüpfen einer finnischen Kohortenstudie mit dem schwedischen Register für Zahngesundheit entdeckte man, dass Alter und Rauchen ebenfalls Risikofaktoren für Parodontalerkrankungen bei RA-Patienten und Personen aus der Kontrollgruppe darstellten. Zur Verbreitung der Ergebnisse in der wissenschaftlichen Welt dienten 77 Peer-Review-Artikel, 44 Posterpräsentationen, 86 Vorträge und ein Workshop in Polen. An die breite Öffentlichkeit richteten sich fünf Zeitschriftenartikel und die Berichterstattung in einer beliebten Fernsehsendung. Die Forschung von GUMS AND JOINTS hat die Bedeutung der regelmäßigen Zahnpflege zur Prävention von Zahnfleischerkrankungen und als Prophylaxe gegen RA unterstrichen. Darüber hinaus können andere Faktoren der Lebensweise, wie etwa das Rauchen, einen Einfluss haben. Gesundheitsbehörden, Ärzte und die Öffentlichkeit im Allgemeinen könnten dazu beitragen, die Inzidenz von RA zu reduzieren, was wiederum helfen würde, Schmerzen zu lindern und Lebensbedingungen zu verbessern, insbesondere bei älteren Menschen, und die massive finanzielle Belastung durch diese Krankheit zu verringern.

Schlüsselbegriffe

Zahnfleischerkrankung, rheumatoide Arthritis, Parodontose, Citrullinierung, Rauchen

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