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Mitigating ADverse Ecological impacts of open ocean fisheries

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Umweltfreundlichere Tiefseefischerei

Europas Fischereischiffe befahren die Weltmeere, um die Nachfrage nach Thunfisch und anderen großen pelagischen Fischen zu decken. Mithilfe einer EU-finanzierten Initiative werden derzeit die Auswirkungen der Hochseefischerei auf marine Ökosysteme gesenkt.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Hochseefischerei bedeutet für die EU eine wichtige Einnahmequelle, stellt viele Arbeitsplätze und wird im Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean sowie im Mittelmeer betrieben. Des Weiteren arbeiten die Fischereien mit Entwicklungsländern wie der Elfenbeinküste, Mauritius, Senegal und den Seychellen zusammen, wo der Fisch an Land gebracht und verarbeitet wird. Das Projekt "Mitigating adverse ecological impacts of open ocean fisheries" (MADE) war darauf ausgerichtet, die abträglichen Umweltauswirkungen der Langleinenfischerei, mit der Schwertfisch gefangen wird, abzumildern. Auch die Umweltauswirkungen der Ringwadenfischerei, bei der Fischsammelgeräte zum Thunfischfang eingesetzt werden, sollten begrenzt werden. Zudem wurde untersucht, wie Fischsammelgeräte das Verhalten pelagischer Fischarten beeinflussen. Fische werden natürlicherweise von schwimmenden Objekten angelockt – Fischsammelgeräte nutzen dieses Phänomen. Bei der Langleinenfischerei werden tausende Haken an einer Hauptleine befestigt, die viele Kilometer lang sein kann und von Bojen gehalten wird. Tragischerweise enden auch unausgewachsene Schwertfische und zahlreiche andere Arten wie Haie, Meeresschildkröten und Seevögel als Beifang. Außerdem verheddern sich Haie und Schildkröten in Ringwadennetzen. Die Meeresbiologen des MADE-Projekts entwickelten daher Maßnahmen zur Senkung der Beifangraten, indem sie das Wissen über Biologie und Ökologie der Arten und Fischereien anwendeten. Dank des MADE-Projekts sind sich Ringwadenfischer nun der Erforderlichkeit bewusst, ausschließlich ökologische Fischsammelgeräte einzusetzen, und die im Indischen Ozean agierenden spanischen und französischen Fischereiflotten beginnen derzeit mit der Aufnahme dieser Technologien. Angesichts der Tatsache, dass sich jährlich 0,5 bis 1 Mio. Seidenhaie in den Netzen von Fischsammelgeräten verheddern und sterben, ist diese Entwicklung von hoher Bedeutung. Alle europäischen Ringwadenfischer wurden weiterhin mit einem Leitfaden für bestmögliche Verfahren ausgestattet, um die Anzahl der versehentlich beim Fischereibetrieb getöteten Haie und Rochen zu reduzieren. Die Ergebnisse des MADE-Projekts hinsichtlich der Ringwadenfischerei werden derzeit Kapitänen der größten Flotten der Welt über Workshops der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) vermittelt. Ein für die Langleinenfischerei entwickelter ökologischer künstlicher Köder (ecological-based artificial bait, EBAB) wurde von Fischern der Insel Réunion, die im Indischen Ozean liegt, positiv aufgenommen. EBAB wurde in Europa zudem erfolgreich patentiert. Jedoch ist weitere Arbeit erforderlich, bevor künstliche mit natürlichen Ködern mithalten können, und die Weiterentwicklung dieses Produkts zur kommerziellen Reife wird vorgeschlagen. Mit der MADE-Initiative wurden die Bedenken der Verbraucher behandelt, indem die nachhaltige kommerzielle Bewirtschaftung der Fischressourcen unterstützt wurde. Die Ergebnisse des Projekts werden Thunfisch- und Schwertfischfänger dabei helfen, ihre Nachhaltigkeit zu erhöhen und ihre wirtschaftliche und soziale Tragfähigkeit zu erhalten.

Schlüsselbegriffe

Tiefseefischerei, Hochseefischerei, ökologische Auswirkungen, Langleinenfischerei, Ringwadenfischerei

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