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Inhalt archiviert am 2024-05-28

EUROPEAN VOLCANO OBSERVATORY SPACE SERVICES

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Überwachung der Vulkane aus dem All

Aufgrund des unvorhersehbaren Charakters aktiver Vulkangebiete, funktioniert die bodengestützte Überwachung nur eingeschränkt, so dass Abhilfe geschaffen werden muss. Ein EU-finanziertes Projekt zeigt, wie Satellitenfernerkundung die Echtzeitüberwachung verbessern kann.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Innerhalb des Programms zur globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES), das nun Kopernikus heißt, wurde im Projekt "European volcano observatory space services" (EVOSS) ein neues satellitengestütztes Vulkanobservatorium entwickelt. Eine "Cloud" aus spezialisierten Computerservern erkennt und überwacht automatisch Vulkanausbrüche in Afrika und Europa sowie Vulkaninseln in den umliegenden Ozeanen. Insbesondere misst das System Eruptionen auf drei verschiedene Weisen: die Hitze, die von einem Vulkan abgegeben wird, die Asche und Gase, die ausgestoßen werden, und die physischen Veränderungen auf der Erdoberfläche. Diese Messwerte werden einer Inter-Satelliten-Gültigkeitsprüfung unterzogen, um Fehler zu minimieren, damit die Wissenschaftler besser vorhersehen können, wie ein Vulkan sich wahrscheinlich in der Zukunft verhalten wird - zum Beispiel, ob die Aktivität steigt oder abnimmt. Das System wurde entwickelt, um in Situationen anhaltender vulkanischer Unruhen bis hin zu Situationen, in denen Vulkane ausbrechen, handeln zu können. Eine Studie, die im Rahmen des Projekts EVOSS durchgeführt wurde, zeigte, dass dies im Prinzip mit der aktuellen Satellitengeneration möglich ist und mit der zukünftigen Generation noch effektiver sein wird. Während der Projektlaufzeit waren drei Ereignisse für die Gültigkeitsprüfung der Konzepte und Dienstleistungen von besonderer Bedeutung. Beim ersten Ereignis konnte man bei Nabro in Eritrea beobachten, wie dieser fern abgelegene Vulkan eine riesige Wolke aus Asche, Dampf und Schwefeldioxid ausstieß. Da jedoch in der Vergangenheit die Aktivität nicht aufgezeichnet wurde, blieb der Verlauf des Ausbruchs vor Ort völlig unbeobachtet. Mit seinem satellitengestützten System war EVOSS in der Lage, im Jahr 2011 die Aktivität über volle 36 Tage zu erkennen und beobachten. Die beiden anderen Ereignisse hingen mit der permanenten Aktivität des hohen Stratovulkans Nyiragongo und dem Ausbruch des Nyamuragira, der im Jahr 2011 begann, zusammen. Beide fanden in der Demokratischen Republik Kongo statt und bewiesen die Notwendigkeit für Satellitendaten. Das EVOSS-System erkannte auch Waldbrände in Sizilien und Tansania und unterschied sie von vulkanischen Ereignissen. Mit Blick auf die Zukunft hofft das EVOSS-Team, das Potenzial der Fernerkundung weiter belegen zu können, um die Reaktionsfähigkeit der Vulkanobservatorien in der EU zu verbessern. Man hat auch die Absicht, das System zu erweitern, um vulkanische Aktivität in Amerika und Asien vorhersagen und überwachen zu können und die Echtzeit-Daten an die relevanten Katastrophenschutzbehörden zu verbreiten.

Schlüsselbegriffe

Vulkane, Satelliten, Fernerkundung, Echtzeit-Überwachung, Vulkanobservatorium, Weltraumdienste, Eruption, Katastrophenschutz

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