CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Learning from International Networks about Errors and Understanding Safety in Primary Care

Article Category

Article available in the following languages:

Erhöhung der Patientensicherheit in der Primärversorgung

Die Anzahl fehlerhafter Zwischenfälle in der Primärversorgung ist nicht zu vernachlässigen. Ein von der EU finanziertes Projekt will weitere Erkenntnisse zu diesem Thema erarbeiten und letztendlich die Patientensicherheit in der ganzen EU verbessern.

Gesundheit icon Gesundheit

Obwohl es immer mehr Initiativen zur Patientensicherheit gibt, konzentrieren sich diese jedoch auf die Pflege im Krankenhaus und bei Fachärzten. Dadurch entsteht eine Lücke zwischen Wissen und Praxis hinsichtlich der Primärversorgung bzw. Versorgung durch den Allgemeinarzt, die in vielen EU-Ländern die wichtigste "Zugangsroute" zum Gesundheitswesen darstellt. Auf diese Weise finden täglich Millionen von Primärversorgungen in Europa statt und den Unterlagen zufolge gebt es zwischen 5 und 80 Sicherheitszwischenfälle pro 100 000 Konsultationen. Der Großteil der Vorfälle lässt sich in vier Kategorien einteilen: Diagnose, Verschreibung, Kommunikation zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern sowie organisatorische oder administratorische Probleme. Schätzungen zufolge könnten etwa 20 % der Fehler aufgrund von Primärversorgungen schwerwiegende Folgen für die Patienten haben und manchmal sogar zum Tode führen. Die Initiative "Learning from international networks about errors and understanding safety in primary care' (Linneaus euro-PC) wurde eingerichtet, um zu einer relevanten Wissensdatenbank durch ein europaweites System zur Klassifizierung von unerwünschten Ereignissen der Patientensicherheit in der Primärversorgung beizutragen. Die Ergebnisse der Studie werden weitreichende Auswirkungen haben und einen Vergleich der Sicherheitsereignisse in ganz Europa, die Harmonisierung der Entwicklung und Verwendung von Berichtssystemen in der Primärversorgung sowie eine Vereinbarung über die Verwendung von Instrumenten zur Bewertung der Patientensicherheitskultur in der Primärversicherung ermöglichen. Darüber hinaus werden Fortschritte bei der Projektarbeit ein besseres Verständnis von Diagnosefehlern gewährleisten und die Entwicklung von Lernstrategien erleichtern, um die Patientensicherheit zu verbessern und Empfehlungen für zukünftige Forschungsarbeiten zu definieren. Außerdem werden die Grundlagen für die Errichtung eines europaweiten Netzwerks gelegt, das Forscher, Heilberufler und Patientensicherheitsgruppen miteinander verknüpft. Bisher wurden Workshops durchgeführt, um die Arbeit an Empfehlungen für ein Klassifizierungssystem der Patientensicherheitszwischenfälle in der Primärversorgung abzuschließen. Außerdem konnten Fortschritte bei der Entwicklung des Klassifizierungssystems selbst gemacht werden. Es wurden Berichte zur systematischen Analyse von Klassifizierungssystemen für die Primärversorgung, mit Empfehlungen für ein Klassifizierungssystem der Patientensicherheit in der Primärversorgung und einer Fehlertaxonomie für die Primärversorgung erarbeitet. Im Rahmen der laufenden Arbeit der "Linneaus euro-PC"-Partner soll auch ein Rahmen für die Akkreditierung von Gesundheitszentren in ländlichen und abgelegenen Gebieten gelegt werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Patientensicherheit und der Erzielung eines Konsens durch Teilnehmerworkshops und das Engagement in einem größeren Netzwerk liegen.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich