Ein noch umweltfreundlicheres Frachtschiffkonzept
Derzeit ist und bleibt der Straßentransport die dominierende Form des Güterverkehrs innerhalb von Europa. Diese Methode zum Transport von Frachten bringt jedoch hohe Umweltbelastungen mit sich und und hat mit steigenden Kosten aufgrund höherer Kraftstoffpreise und zunehmend überlasteter Verkehrswege zu kämpfen. Das EU-finanzierte Projekt EU-CARGOXPRESS zielte darauf ab, durch die Konzeption und Entwicklung eines neuen seegestützten Schiffskonzepts eine Alternative anbieten zu können. Das Forschungsvorhaben basierte auf nachhaltigen Energien und Technologien sowie alternativen Versorgungswegen, in die kleine Meeres- und Binnenhäfen einbezogen werden. Die geschätzten Effizienzeinsparungen liegen bei einer etwa 50 %igen Senkung von Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxidemissionen (CO2). Das Projekt arbeitete an Fahrzeugen, Schiffen und Infrastrukturen und zeichnet für etliche technologische Durchbrüche verantwortlich, die gemeinsam oder auch separat auf existierende Seetransportsysteme angewendet werden können. Dazu zählen ein leichtgewichtiger Katamaranfrachter, ein System zur Realisierung von Stabilität ohne Ballastwasser, ein modulares elektrisches Antriebssystem, nachhaltige Antriebssysteme auf Basis großer Flügel zum Segeln und Solarzellen sowie an Bord befindliche Ladekrane (onboard Ship-to- Shore), mit denen sowohl Container als auch XXL-Ladung zu handhaben ist. Das Projekt ermittelte außerdem geeignete kleine Häfen in Afrika und Europa und fand 560 Standorte, die derzeit keinen Seefrachtverkehr anbieten, aber den in der Entwicklung befindlichen Kleinfrachter-Konzepten genügen. Die Teammitglieder schätzten ein, dass bis zu 64 Millionen Menschen in diesen Städten und deren Hinterland durch direkte Lieferungen über das Meer oder Flüsse versorgt werden könnten, was in einer erheblichen Entlastung des Straßenverkehrs resultieren würde. EU-CARGOXPRESS legte somit den Grundstein für eine radikale Umgestaltung des Frachtverkehrs, die dramatische Verbesserungen in Fragen der Nachhaltigkeit zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger Europas mit sich bringen könnte.
