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Syndromic approach to Neglected Infectious Diseases (NID) at primary health care level: an international collaboration on integrated diagnostic-treatment platforms

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Modernste Diagnostik für tropische Krankheiten

Ein internationales Konsortium sollte innovative Diagnostika für vernachlässigte Infektionskrankheiten (neglected infectious diseases, NID) entwickeln, um die Behandlung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen zu verbessern.

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Trypanosomiasis, Leishmaniose und Bilharziose gehören zu den so genannten vernachlässigten tropischen Infektionskrankheiten, da für ihre Behandlung nur wenige Fördermittel bereitstehen. Das klinische Management und die Behandlung dieser Krankheiten in endemischen Ländern ist weder evidenzbasiert, noch kommen moderne Technologien zum Einsatz. In Afrika ist bei der Mehrheit der Patienten, die sich mit neurologischen Symptomen vorstellen, das zentrale Nervensystem (ZNS) infiziert, allerdings lässt sich die spezifische mikrobielle Ätiologie nur bei der Hälfte dieser Fälle ermitteln. Den neurologischen Symptomen kann eine HIV-Infektion oder NID zugrunde liegen, was unbehandelt in signifikanter Morbidität und Mortalität resultieren kann. Eine ähnliche Problematik besteht bei der Diagnose von tropischem Fieber und chronischen Magen-Darm-Störungen. So brachte das EU-finanzierte Projekt NIDIAG (Syndromic approach to neglected infectious diseases (NID) at primary health care level: An international collaboration on integrated diagnostic-treatment platforms) klinische Epidemiologen und Diagnostikexperten zusammen, um technologische diagnostische Innovationen im Kampf gegen NID zu voranzubringen. Schwerpunkt waren dabei Zusammenhänge zwischen NID und dem Auftreten von neurologischen Symptomen, chronischem Fieber und Magen-Darm-Störungen in Afrika und Asien. Zunächst wurde in einer epidemiologischen Studie über wichtige NID und ihre Auslöser eine hohe Frequenz (35%), Diversität und Schwere der Infektionskrankheiten bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen festgestellt. Zudem variiert das Spektrum an Pathogenen, die für Magen-Darm-Störungen in Frage kommen, enorm. Im Bereich Diagnostik beurteilte das Konsortium zunächst vorhandene diagnostische Kapazitäten in den beteiligten NID-endemischen Ländern und entwickelte zwei neue diagnostische Schnelltests (rapid diagnostic test, RDT) für menschliche afrikanische Trypanosomiasis und viszerale Leishmaniose im fortgeschrittenen Stadium. Mit diesem RDT wurde die bislang zuverlässigste Detektion von Rückfällen und Prognose von der Infektion bis zum Ausbruch erreicht. Der RDT für afrikanische Trypanosomiasis wird derzeit von der Weltgesundheitsorganisation als Strategie zur Infektionskontrolle propagiert. Angesichts des globalen Problems NID ist eine bessere diagnostische Genauigkeit Voraussetzung, um eine möglichst effektive Behandlung einzuleiten. Gleichzeitig kann eine effizientere Diagnose dem Missbrauch von Antibiotika und somit der Resistenzbildung gegensteuern.

Schlüsselbegriffe

Vernachlässigte Infektionskrankheiten, Infektionen des Zentralnervensystems, Tropenfieber, NIDIAG, diagnostischer Schnelltest

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