Neue Studie zur Gesundheit von Mutter und Neugeborenen in Afrika
Die Säuglingssterblichkeit (0-28 Tage) ist für mehr als die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren verantwortlich. Am höchsten ist die Mütter- und Säuglingssterblichkeit dabei in afrikanischen Ländern südlich der Sahara, da dort die nachgeburtliche Versorgung deutlich unterrepräsentiert ist und Chancen zur Verbesserung der Situation verpasst wurden. Das Projekt MOMI (Missed opportunities in maternal and infant health: reducing maternal and newborn mortality and morbidity in the year after childbirth through combined facility- and community-based interventions) hat in dieser Situation Abhilfe geschaffen. MOMI konzipierte und implementierte Maßnahmen zur Verbesserung der nachgeburtlichen Versorgung (postpartum care, PPC) in ausgewählten Gesundheitsdistrikten im ländlichen Afrika. Die Interventionen sind kontextspezifisch, konsensfähig, nachhaltig, praxisnah und bauen auf evidenzbasierter medizinisch-therapeutischer Forschung auf. In die Studie wurden die vier Distrikte Kaya (Burkina Faso), Kwale (Kenia), Ntchisi (Malawi) und Chiuta (Mosambik) aufgenommen. In den ersten drei Projektjahren wurden landesweit Gesundheitspolitik und Dienstleistungen für Mütter und Neugeborene analysiert und entsprechende Interventionen konzipiert, ausgewählt und umgesetzt. Dabei arbeiteten die afrikanischen Forschungspartner eng mit Gesundheitsbehörden und politischen Entscheidungsträgern zusammen. Zu Beginn des Projekts führten die Stakeholder Workshops zu Kausalanalysen in jedem der betreffenden Länder durch. Nach Beurteilung der Ausgangslage entwarfen lokale Akteure zusammen mit den nationalen und internationalen Forschern von MOMI kontextspezifische Interventionen mit dem Ziel, die nachgeburtliche Versorgung an den vier Studienzentren zu optimieren. Die gemeindespezifischen Interventionen variierten von Ort zu Ort, aber ihr Hauptziel war es, die Verbindung zwischen der Gemeinde und dem formellen Gesundheitssystem zu stärken. Gemeinsame Interventionen waren die Integration von Routine-PPC mit Diensten der Säuglingsversorgung wie etwa Impfung oder eine wachsende Aufnahme der PP-Familienplanung. Das wichtigste Ergebnis war die Fertigstellung eines Prüfberichts zur Gesundheit von Müttern und Neugeborenen sowie die Entwicklung, Auswahl und Implementierung kontextspezifischer Pakete für die PPC-Versorgung im Zeitraum von 18 bis 24 Monaten nach der Geburt. Die Bewertungsergebnisse sind in einzelnen Länderberichten sowie vergleichenden Längsschnittstudien zusammengefasst. Die Evaluierung von MOMI zeigte, dass PPC für Mütter ein prominenteres Thema in den lokalen und nationalen Agenden und Aktionsplänen zur Gesundheitspolitik ist. Darüber hinaus wurden die PPC-Interventionen von MOMI in die Pakete von Dienstleistungen, die von den durch die Regierung organisierten Gesundheitsdienste zur Verfügung gestellt werden, eingebettet. Davon erhofft man sich eine höhere Nachhaltigkeit der Interventionsumsetzung nach Ende des Projekts. Link zur abschließenden Evaluierung des MOMI-Projekts(öffnet in neuem Fenster).
Schlüsselbegriffe
MOMI, Intervention, postpartale Versorgung, gesundheitliche Bewertung, Nachhaltigkeit