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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Quality of maternal and prenatal care: bridging the know-do gap

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Verbesserung der vor- und nachgeburtlichen Versorgung in Entwicklungsländern

In Entwicklungsländern ist die vor- und nachgeburtliche Versorgung seit jeher problematisch. Ein EU-finanziertes Projekt prüfte, welche Maßnahmen die Qualität der Versorgung verbessern können.

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Das Projekt "Quality of maternal and prenatal care: Bridging the know-do gap" (QUALMAT) untersuchte die vor- und nachgeburtliche Versorgung in Burkina Faso, Ghana und Tansania, um Lücken zwischen Theorie und Praxis - d.h. Diskrepanzen zwischen fachlicher Kompetenz und praktischer Umsetzung dieses Wissens - aufzudecken. Geprüft wurde auch, ob ein computergestütztes klinisches Entscheidungsunterstützungssystem (CDSS) die Versorgungsqualität wesentlich beeinflussen kann. Den Projektergebnissen zufolge ist die schlechte Versorgung nicht auf Ausbildungsdefizite oder fehlendes medizinisches Fachwissen zurückzuführen, vielmehr ist die Gestaltung von Leitlinien für die Umsetzung entscheidend. Weitere Gründe für die inakzeptable Versorgungslage sind mangelnde Aufklärung und Beratung, unzureichende Labortests sowie fehlende Überwachung und Instrumente bei der Entbindung. Sind diese Probleme gelöst, könnte die Sterblichkeits- und Erkrankungsrate bei Müttern und Neugeborenen deutlich gesenkt werden, obwohl die Bevölkerung Aufklärung in Form von Beratung eher ablehnt. In einer qualitativen Studie zur Kluft zwischen Theorie und Praxis untersuchte das Projekt, wie Anreize die Motivation verbessern können. Ausführliche Interviews hierzu enthüllte unterschiedliche Vorstellungen zu Motivation und dass Anreizprogramme länderspezifisch angepasst werden müssen. Generell zeigte sich, dass kombinierte finanzielle und nicht-finanzielle Anreize von den meisten Fachkräften akzeptiert werden und die Motivation erhöhen können. Die Endversion des CDSS wurde den Partnerländern übermittelt, um Leitlinien und klinische Entscheidungshilfen für Schwangerenvorsorge und Entbindung bereitzustellen. Erste Ergebnisse zeigen, dass das CDSS in Entbindungsstationen eingesetzt wird und mehr Patienten als erwartet betreut werden können. Derzeit wird in detaillierten Studien ausgewertet, inwieweit das neue System die Qualität der Versorgung und die Motivation des Personals verbessern kann. Im Idealfall können die Ergebnisse des Projekts auch anderen Entwicklungsländern zugute kommen, um dort ebenfalls die Müttergesundheit zu verbessern.

Schlüsselbegriffe

vor- und nachgeburtliche Versorgung, Entwicklungsländer, Interventionen, Qualität der Versorgung, Kluft zwischen Theorie und Praxis, Gesundheitswesen, klinisches Entscheidungsunterstützungssystem, Geburt, Müttergesundheit

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