Innovative Technologie für den Nachweis zirkulierender Tumorzellen
Mit fast 13% gehört Krebs weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Bei 90% der Krebsfälle treten Metastasen auf bzw. schlägt die Behandlung fehl. Metastasen entstehen, wenn CTC über die Blutbahn in bestimmte Organe gelangen, sich dort ansiedeln und neue Tumoren bilden. Diese neuen, als Mikrometastasen bezeichneten Tumoren sind allerdings meist noch zu klein, um entdeckt zu werden. Oftmals verbleiben sie mehrere Monate oder gar Jahre (schlafend) im Körper, bevor die Tumorbildung einsetzt. Metastasen sind gegen viele Medikamente resistent und werden oft zu spät erkannt. Das Projekt CAMINEMS konzipierte unter Beteiligung von Partnern aus fünf europäischen Mitgliedstaaten eine neue Methodik der Früherkennung und entwickelte mehrere Generationen neuer magnetischer Mikro- und Nanopartikel für die Erfassung und das Screening von CTC. Einer dieser Partikel ist mit HER2-Antigenen bestückt, die zirkulierende Brustkrebszellen binden. Mit der so genannten Ephesia-Technologie wurden diese magnetischen Nanopartikel in einen hochdurchsatzfähigen Mikrofluidikchip integriert. Der Chip ist vor allem für die Bindung von CTC aus relativ großen Blutproben geeignet. Zwei Prototypen werden derzeit in mehreren Laboren getestet. Mit einer Erfolgsquote von nahezu 100% wurden sie für die Charakterisierung von Lymphomen validiert und sind damit anderen hochmodernen Methoden deutlich überlegen, was auch für die Effizienz der Bindung und die Spezifität zutrifft. Das neue Werkzeug wird die Diagnostik und Prognostik für verschiedene Krebsarten deutlich verbessern. Weiterhin steht nun eine Methode zur Verfügung, um CTC genauer zu untersuchen und deren Stoffwechsel und Reaktion auf Medikamente zu ermitteln.
