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International Research on Quality in Healthcare

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Patientenorientierte Gesundheitsversorgung

Die Nachhaltigkeit der europäischen Gesundheitssysteme leidet zunehmend unter hohen Kosten, schlechter Qualität und ungenügender Abdeckung. Europa sucht nun nach Lösungen, um dem sozioökonomischen und finanziellen Druck durch steigende Ansprüche und Bedürfnisse im Gesundheitsbereich zu begegnen.

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Aktuelle Gesundheitssysteme sind häufig veraltet und auf die teurere Akutversorgung ausgerichtet. Proaktive Systeme hingegen, die eine effektive Grundversorgung bieten und auf Prävention setzen, können die Gesundheit der Patienten fördern und Versorgungskosten reduzieren. In diesem Sinne untersuchte das EU-finanzierte Projekt "International research on quality in healthcare" (INTERQUALITY), inwieweit hybride Modelle der medizinischen Versorgung und Finanzierung machbar sind, die in den Vereinigten Staaten bereits praktiziert werden. Auf diese Weise können knappe Mittel besser verteilt, die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessert und Kosten gesenkt werden. Umfassend analysiert wurde, wie sich finanzielle Anreize und Finanzierungsmethoden auf Pflegequalität, Kosten und Behandlungsergebnisse auswirken. Wie sich zeigte, berücksichtigen Dienstleister verschiedene Faktoren und nicht nur die Zahlungsmethode allein, und außerdem kommt dem institutionellen Rahmenmodell als Ganzem mehr Bedeutung zu. Die Optimierung der Gesundheitsversorgung ist nur über einen integrierten Ansatz möglich, etwa durch Kombination von Versorgungsprozessen (Behandlungsprogramme) mit entsprechenden Anreizsystemen. Bewährt hat sich dahingehend bereits das Anreizprogramm P4P (Pay-for-Performance) für die qualitätsorientierte Vergütung medizinischer Leistungen. Bewertungen zeigten, dass P4P-Programme, die gemeinsam von Kostenträgern und Ärzten entwickelt wurden, die Qualität deutlich verbessern. Obwohl Preisnachlässe für Apotheken in den USA effektiv eingesetzt werden, benötigt die Umsetzung ähnlicher Instrumente in EU-Mitgliedstaaten einen vergleichbaren institutionellen Rahmen. Ein progressives Erstattungssystem für Medikamente in Dänemark erwies sich als gerechter als Systeme in anderen Ländern, allerdings sind erhebliche Investitionen in Software und IT-Infrastruktur nötig. Mindestvoraussetzungen sind ein zentrales Erstattungsregister, eine Online-Beurteilung für Pharmaziesysteme und elektronische Verschreibungssysteme. INTERQUALITY führte relevante Informationen zusammen, um einen geeigneten Referenzrahmen für Finanzierungssysteme, ambulante Pflege und Erstattungssysteme zu schaffen. Der Empfehlungskatalog könnte Regierungen und Behörden bei evidenzbasierten Entscheidungen für kostengünstige patientenorientierte Gesundheitssysteme unterstützen.

Schlüsselbegriffe

Patientenorientierte Gesundheitsversorgung, Gesundheitswesen, hybride Versorgungsform, P4P, Zahlung nach Leistung, elektronische Verschreibung

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