Immunmechanismen bei Impfungen
Tuberkulose gehört weltweit noch immer zu den Haupttodesursachen. Der Bacillus Calmette Guérin (BCG) ist derzeit der einzig verfügbare Impfstoff gegen Mycobacterium tuberculosis, allerdings mit begrenzter klinischer Wirksamkeit. Daher sind neue und globale Strategien erforderlich, um die Ansteckung mit Tuberkulose zu verhindern. Detailliert soll geklärt werden, auf welche Weise der BCG-Impfstoff T-Lymphozyten aktiviert, damit der Erreger wirksamer bekämpft werden kann. In den Lymphknoten des Körpers findet das so genannte T-Zell-Priming statt, d.h.T-Zellen werden durch dendritische Zellen (antigenpräsentierende Zellen des Körpers) aktiviert. Das EU-finanzierte DC-MTB INTERACTIONS untersuchte, ob die Antigene des BCG-Vakzins bei einer Impfung ordnungsgemäß den naiven T-Zellen präsentiert werden. Zudem sollte definiert werden, welche dendritischen Zellpopulationen nach der Impfung die Antigenpräsentation übernehmen. An einem Mausmodell wurde eine bestimmte Population dendritischer Zellen identifiziert, die den Transport des BCG-Impfstoffs von der Haut in die Lymphknoten übernehmen. Wie sich zeigte, müssen für diese Bewegung wichtige Entzündungsmoleküle wie Tumornekrosefaktoren und Interleukin-12 exprimiert werden. DC-MTB INTERACTIONS lieferte damit signifikante Erkenntnisse zur räumlich-zeitlichen Ereignisabfolge und der Kommunikation zwischen Immunzellen nach einer uberkuloseimpfung. Die Studie bereichert die Impfstoffentwicklung, indem sie neue Möglichkeiten zur Manipulation dendritischer Zellen für den klinischen Einsatz vorschlägt.