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Implication of energy sensing pathways in prostate cancer biology

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Energiesensoren bei Prostatatumoren

Prostatakrebs gehört zu den wenigen Neoplasmen, die sich effektiv behandeln lassen. Wegen hoher Rezidivrate sind jedoch neue therapeutische Ansätze und besseres Wissen um biologische Prozesse bei Prostatakrebs gefragt.

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In Krebszellen finden Stoffwechselveränderungen statt, etwa der gestörte anaerobe Abbau von Glucose in Anwesenheit von Sauerstoff. Obwohl dieser so genannte Warburg-Effekt bereits 100 Jahre zuvor beschrieben worden war, gilt ihm nun erneut wissenschaftliches Interesse. Bekannt ist, dass Onkogene wie auch Tumorsuppressoren die metabolische Homöostase gewährleisten, und dass Veränderungen dieser Gene wie ein metabolischer Schalter fungieren. Ein interessanter metabolischer Tumor-Suppressor ist die Kinase LKB1, da sie den zentralen zellulären Energiesensor AMPK (Adenosin-Monophosphat-aktivierte Proteinkinase) reguliert, die wiederum die Tumorsuppression initiiert. Mutationen im LKB1 wurden mit verschiedenen Krebsarten assoziiert, sodass sich damit ein attraktives therapeutisches Ziel bietet. In diesem Zusammenhang untersuchte das EU-finanzierte Projekt PTENLKB1 (Implication of energy sensing pathways in prostate cancer biology) an gentechnisch veränderten Mausmodellen, zellulären Systemen und menschlichen Gewebeproben die tumorsupprimierende Aktivität von LKB1 in Prostatatumoren. Die Projektergebnisse zeigten in einem außerordentlich hohen Anteil von Prostatakrebsbiopsien eine veränderte LKB1-Expression, was dessen Beteiligung an der Transformation epithelialer Prostatazellen belegt. Die genetische Wiederherstellung der LKB1-Funktion in signaldefizienten Zellen enthüllte, dass die Differenzierung wesentlich durch LKB1 gesteuert wird. Damit tun sich medikamentöse Strategien zur Aktivierung von AMPK auf, um den Phänotypen zu korrigieren. Molekulare Details zum Mechanismus, der den Funktionsverlust von LKB1 herbeiführt, geben Aufschluss über nachgelagerte Signalwege und ebnen den Weg für neuartige Therapien. Insgesamt lieferte PTENLKB1 neue Erkenntnisse zur molekularen Ätiologie von Prostatatumoren. Mit der Identifizierung von LKB1 als Tumorsuppressor eröffnen sich neue therapeutische Möglichkeiten, um langfristig die Behandlungserfolge zu verbessern.

Schlüsselbegriffe

Prostatakrebs, Krebsbiologie, Tumorsuppressoren, LKB1, AMPK, PTENLKB1

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