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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Inflammatory Bowel Disease CHARACTERization by a multi-modal integrated biomarker study

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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (IBD) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Autoimmunerkrankungen des Verdauungssystems. Sie sind nicht heilbar, durch Früherkennung könnten die Prognosen aber deutlich verbessert werden.

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Allein in Europa leiden mehr als 2 Mio. Menschen an einer Form von IBD, und die Tendenz ist steigend. Trotz wissenschaftlicher Fortschritte ist wenig über die Ätiologie von IBD bekannt, sodass eine Diagnose schwierig ist. Im Gesundheitswesen laufen jährlich Kosten in Milliardenhöhe für die Behandlung von IBD auf. IBD gehen mit entzündlichen Prozessen im Verdauungssystem einher. Neben schmerzhaften Bauchkrämpfen leiden die Patienten auch unter wiederkehrendem Durchfall, Blutarmut und extremer Müdigkeit. Behandelt wird zumeist mit Immunsuppressiva und Entzündungshemmern, aber für Patienten, die darauf nicht ansprechen, bleibt nur die operative Entfernung oder Korrektur des geschädigten Gewebes. Das EU-finanzierte Projekt "Inflammatory bowel disease characterization by a multi-modal integrated biomarker study" (IBD-CHARACTER) suchte nach neuen Biomarkern für IBD. So will das multidisziplinäre Konsortium mit Methoden aus der Genomik, Epigenomik, Proteomik und Metagenomik ein umfassendes molekulares Profil von IBD erstellen. In die Studie wurden 240 bislang unbehandelte Patienten mit beginnender IBD aufgenommen, und die Forscher enthüllten mehr als 160 IBD-assoziierte Genorte, die derzeit mit DNA-Methylierungsmustern bei IBD und Kontrollpersonen abgeglichen werden. In genomweiten Assoziationsstudien wurden Suszeptibilitätsgene für IBD identifiziert. Zudem sollen die Darmflora und die genomischen, proteomischen und metagenomischen Profile von IBD-Patienten und Kontrollen analysiert und verglichen werden, was Einblicke in die Pathogenese von IBD geben und neue Biomarker zur Früherkennung, Risikostratifizierung und Ansprechen auf eine IBD-Behandlung aufzeigen wird. Die derzeitige IBD-Diagnostik ist fast ausschließlich invasiv und umfasst Darmspiegelungen und Biopsien, sodass die Projektergebnisse bzw. neuen Biomarkerpanels die nichtinvasive Diagnostik von IBD fördern. Eine umfassende molekulare Analyse wird auch potenzielle therapeutische Zielstrukturen aufzeigen, die die eigentliche Krankheitsursache angehen, statt nur Schmerzen zu lindern, was die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern wird.

Schlüsselbegriffe

Entzündliche Darmerkrankungen, Verdauungssystem, Biomarker, molekulares Profil, DNA-Methylierung

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