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Developing minimally invasive, tools and technologies for high throughput, low cost molecular assays for the early diagnosis of schizophrenia and other psychiatric disorders

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Früherkennung psychischer Erkrankungen

Da die Diagnose von Schizophrenie und bipolarer Störung wegen der komplexen Symptomatik schwierig bleibt, könnte eine frühzeitige Diagnose das therapeutische Ergebnis maßgeblich verbessern.

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Das EU-finanzierte Projekt SCHIZDX (Developing minimally invasive, tools and technologies for high throughput, low cost molecular assays for the early diagnosis of schizophrenia and other psychiatric disorders) entwickelte mit VeriPsych® nun erstmals einen molekularbiologischen Test zur Diagnose von Schizophrenie, der Aufschluss über den Beginn von Schizophrenie geben kann. Wissenschaftlich belegt ist, dass bestimmte molekulare "Signaturen" im Gehirn auf Veränderungen der Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) und des Serums hindeuten können. Daher analysierten die Forscher Glykoproteine, Proteine ​​und Phosphoproteine bei einer Gruppe therapienaiver Patienten mit beginnender Schizophrenie und entsprechender Kontrollgruppe. Am Beginn der Erkrankung fanden die Forscher Veränderungen bei 24 Proteinen. Ein Vergleich therapienaiver Patienten mit Schizophrenie im Anfangsstadium vor und nach der Gabe von Antipsychotika zeigte, dass sich durch Olanzapin die Konzentration der beiden Proteine Lumican und Apolipoprotein erhöht und sich gleichzeitig die Glycosylierung verändert. Weitere Studien legten bei Neuroleptika mit überlappenden pharmakologischen Profilen mit großer Wahrscheinlichkeit spezifische Biomarkersignaturen für die Behandlungsreaktion nahe. Multiplex-Immunoassays ergaben sieben mögliche Kandidaten für diese Biomarker. Mit einem neuen Blutkultursystem, das mit einem Immunoassay-Panel kombiniert wurde, wurden weitere Biomarker für Schizophrenie identifiziert. Das Ergebnis ist ein klinisch anwendbares System zur Identifizierung von Arzneimittel-prädiktiven oder Response-Biomarkern für die innovative Wirkstoffforschung. Zu den Forschungsergebnissen von SCHIZDX wurden insgesamt 21 Berichte erstellt, von denen mehr als vier bereits eingereicht sind. Die mit Sitzungsprotokollen, Präsentationen und lieferbaren Berichten regelmäßig aktualisierte Projektwebseite wie auch internationale Konferenzen tragen zur Veröffentlichung der Projektergebnisse auf breiter Ebene bei. Außerdem gingen daraus neun Patente u.a. für 51 Schizophrenie-Marker und 34 Marker für eine differenzielle Indikation sowie Marker aus anderen Quellen wie peripheren Blutzellen, Vollblut, Serum sowie Data-Mining hervor. Nun wird untersucht, ob sich der neue Biomarkersatz auch für andere psychische Erkrankungen wie bipolare Störung und verschiedene Formen von Depression und Autismus eignet. Ein minimal-invasiver, kostengünstiger molekularbiologischer Test, der zwischen Erkrankungen mit überlappender Symptomatik unterscheidet, soll eine frühzeitige, effektive Therapie und damit die Rückkehr zum normalen Alltag nach einer Therapie vereinfachen.

Schlüsselbegriffe

Früherkennung, Schizophrenie, SCHIZDX, molekularbiologischer Test, Biomarker

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