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ENERGY EFFICIENCY PROJECT DEVELOPMENT FOR SOUTH ATTICA

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Ausbau der Energieeffizienz kommunaler Gebäude in Griechenland

Kommunalverwaltungen in Athen, Griechenland, haben die Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden verbessert und so 65 % Energie- und Kosteneinsparungen erreicht und private Finanzierung ausgeschöpft.

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Im Einklang mit dem europäischen Rahmen sollte der öffentliche Sektor eine Vorreiterrolle bei der Energiewende einnehmen, indem die Energieleistung von öffentlichen Gebäuden und Straßenbeleuchtung verbessert und erneuerbare Energiequellen integriert werden. Doch aufgrund mangelnder Ressourcen und einer Priorisierung anderer Notwendigkeiten während der Wirtschaftskrise und der Pandemie, ist die Energieeffizienz für Kommunalverwaltungen oft an zweite Stelle gerückt. Die Mission des EU-finanzierten Projekts PRODESA war es, sieben Kommunalverwaltungen in Athen, Griechenland, dabei zu helfen, beispielhafte Projekte zu Energieeffizienz und erneuerbarer Energie zu starten. Das wurde erreicht, indem auf der Grundlage der Marktgegebenheiten Beispiele für erste griechische Energiedienstleistungsunternehmen zur Ausschöpfung privater Finanzierungen über Energiedienstleistungsverträge geschaffen wurden. Die Arbeitsteams führten Aktivitäten zum Aufbau von Kapazitäten, wie Workshops und Beratung, durch, um auf die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Schritte während der Projektentwicklung einzugehen. „PRODESA ist die erste Bemühung dieser Art in Griechenland und verfolgt das Ziel, ein Netzwerk von Kommunalverwaltungen aufzubauen, die die Ergebnisse nachbilden“, berichtet die Leiterin des Sekretariats für Projektmanagement, Eva Athanasakou. Daher umfasste das Projektkonsortium wichtige Agierende wie das Zentrum für erneuerbare Energiequellen und Energieeinsparungen, das European Crowdfunding Network sowie Einrichtungen mit technischem, finanziellem und rechtlichem Fachwissen.

Energieeffiziente öffentliche Infrastruktur

Die Partner tauschten bestehende Öl- oder Gas-Heizsysteme durch Wärmepumpen aus und installierten Photovoltaiksysteme auf Dächern für die Stromversorgung. So konnte der Energiebedarf in über 90 Gebäuden nahezu gedeckt werden. Sie ersetzten alte Leuchtmittel durch LED und installierten integrierte Bewegungsmelder, die mit Kommunikationssystemen gekoppelt werden können. Darüber hinaus bauten sie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ein und verbesserten die Luftdichtheit. Zusammen mit verbesserter Fassadenisolierung und Verglasung führten diese Änderungen zu renovierten Gebäuden der Energieleistungsklasse „fast null“, „A“ oder „B+“ gemäß des nationalen Zertifizierungssystems für Energieeffizienz. Insgesamt wurden durch die PRODESA-Maßnahmen primäre Energieeinsparungen von 65 % erreicht. 40 % davon wurden durch die Interventionen für mehr Energieeffizienz erreicht, und etwa 50 % der verbliebenen Last wurde durch den Strom der Photovoltaiksysteme gedeckt.

Finanzierungsprogramm für Energieprojekte

PRODESA förderte die breitere Umsetzung von Projekten durch Energieleistungsverträge mit Energiedienstleistungsunternehmen. Die Partner nutzten auch Schwarmfinanzierungen als einen der Finanzmechanismen. „Eine Verbindung öffentlicher und privater Finanzierungen über Energieleistungsverträge für Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz wurde in Griechenland für weitreichende Gebäuderenovierungen so noch nicht unternommen“, betont Athanasakou. Zusätzlich zeigte das Projekt organisatorische Innovationen für die Kommunalverwaltungen in Griechenland auf, indem es eine datengestützte Methodik zur Leistung der Energieleistungsverträge und zu entsprechenden Investitionen aufstellte. Mit den Instrumenten konnten Finanzierungsszenarien und mögliche Kombinationen verschiedener Finanzierungsquellen durchgespielt werden. Durch Ausgleich des Jahresgewinns und Indikatoren für Kommunalverwaltungen und Auftragnehmende/Energiedienstleistungsunternehmen gleichermaßen, konnten Möglichkeiten für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen mit der aufgestellten Methodik und den Instrumenten wirtschaftlich begutachtet werden. Da die Perspektive von Auftragnehmenden integriert wird, können Nutzende, also Projektinhabende, auch die Machbarkeit eines Projekts mit unterschiedlichen Szenarien für Auftragnehmende beurteilen. So können sie realistischere Kosten festlegen, bevor sie ein Projekt ausschreiben.

Auf dem Weg zur landesweiten Dekarbonisierung

PRODESA hat ein Netzwerk von mindestens 30 Gemeindeverwaltungen eingerichtet, die sich bereit erklärt haben, die Projektlösungen nachzubilden. Darüber hinaus bot das Projekt Aktivitäten zum Aufbau von Kapazitäten und Beratung für die Entwicklung von Vorhaben zu Energieeffizienz an. Dafür wurden Leitlinien dazu erarbeitet, wie man ähnliche Projekte über die Finanzierung über Energieleistungsverträge aufstellen kann. Das PRODESA-Projekt wurde vom Konvent der Bürgermeister als ein wichtiges Beispiel zur Finanzierung von Energieeffizienzprojekten in europäischen Gemeinden ausgewählt. Das nächste Ziel ist die landesweite Dekarbonisierung von öffentlichen Gebäuden in allen Gemeinden in Griechenland bis 2050.

Schlüsselbegriffe

PRODESA, Kommunalverwaltungen, Gemeinden, öffentliche Gebäude, Privatfinanzierung, gemischte Finanzierung, Energieleistungsvertrag, Energiedienstleistungsunternehmen, Athen, Photovoltaiksysteme, Lüftung mit Wärmerückgewinnung

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