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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Microbial persuasion: cross-species triggering of biofilm dispersal as a competitive strategy in marine Bacilli

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Klebrig - Biofilmbildung und -auflösung

Bakteriengemeinschaften können sich zu ihrem Schutz zu einem schleimigen Überzug zusammenschließen, der an Rohren und Schmutzwassertanks klebt. Wissenschaftler untersuchen gegenwärtig im Rahmen eines von der EU finanzierten Projekts die biologischen Prozesse, die der Bildung und Auflösung dieser "Biofilme" zugrunde liegen.

Ein Biofilm ist eine komplexe Gemeinschaft von Mikroorganismen, in der die Zellen aneinanderkleben, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Biofilme sind überall zu finden, u.a. auch an den Zähnen in Form von Zahnbelag oder auch im Darm. Sie sammeln sich sogar an Schiffen und zerstören deren Stahlrumpf. Mikroorganismen können eine klebrige Substanz absondern, die als Medium dient, welches die Zellen zusammenhält und sie vor der Außenwelt schützt. Die in einen Biofilm gehüllten Bakterien sind bewiesenermaßen weniger anfällig gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen. Biofilme können auch eine Art Reservoir für Bakterien bilden und Krankheiten verursachen. Die gegenwärtig vom Biofilm-Projekt untersuchten Verbindungen helfen dabei, das Trägermedium zu zerstören und die darin enthaltenen Bakterien zu zerstreuen. Die Forscher haben ebenfalls die Stoffe analysiert, die von der Bakterie Bacillus licheniformis produziert werden, mit denen sich andere Bakterien von ihrem Biofilm trennen lassen. Das Projekt erkundet die Mechanismen für die koordinierte und induzierbare Auflösung von Biofilmen. Die Wissenschaftler untersuchen daher biofilmauflösende Verbindungen (Biofilm Dispersing Compounds, BDC), die von Meeresbakterien produziert werden, sowie die Gene, die ihre Produktion und regulativen Wege steuern. Biofilmauflösende Verbindungen wurden in Form von sekretierten Hormonen ermittelt, die den Biofilm zerstören und damit für eine schnelle Zerstreuung der Bakterien sorgen. Die zusammengetragenen Informationen wurden genutzt, um die Auflösungsmechanismen zu ermitteln und die Bildung neuer Biofilme zu verhindern. Die Arbeit des Konsortiums unterstützt Mikrobiologen dabei, ein besseres Verständnis der Bildung und Auflösung von Biofilmen sowie deren Rolle bei der Verbreitung von Krankheiten zu erlangen. Das wichtigste Ergebnis des Projekts war jedoch die Identifizierung der sekretierten bakteriellen Enzyme als biofilmauflösende Wirkstoffe. Die Ergebnisse könnten in kommerziellen Anwendungen genutzt werden und ein Projektpartner hat bereits im Vereinigten Königreich ein Patent angemeldet.

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