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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Control of Intracellular Calcium in Arrhythmias

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Erforschung der Ursachen für plötzlichen Herztod

Europäische Spitzenforscher bündelten ihre Expertise und untersuchten die Ursachen für Herzrhythmusstörungen mit dem Ziel, Diagnosen und Prognosen zu verbessern.

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Unter ventrikulären Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) versteht man eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch eine Störung der normalen Herzschlagfolge durch nicht regelrechte Vorgänge bei der Erregungsbildung im Herzmuskel verursacht werden. Dabei kann der Herzschlag aussetzen und der plötzliche Herztod eintreten. Therapeutische Strategien existieren vor allem deshalb nicht, weil auf molekularer Ebene noch nicht geklärt ist, wie es zu den Störungen kommt. Damit sich der Herzmuskel ordnungsgemäß zusammenziehen kann, müssen Calciumkanäle (so genannte Ryanodin-Rezeptoren, RyR) Calciumionen in das Zellinnere pumpen. Jüngste Erkenntnisse legen nahe, dass eine Fehlfunktion dieser Calciumkanäle Arrythmien, plötzlichen Herztod sowie die stressbedingte Herzerkrankung CPVT (katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie) zur Folge haben kann. Das Projekt CONTICA (Control of intracellular calcium in arrhythmias) untersuchte die Rolle des RyR2-Rezeptors und calciumabhängiger Mechanismen bei angeborenen und erworbenen Herzrhythmusstörungen an menschlichen Herzgewebeproben und spezifischen Tiermodellen. Dies lieferte wichtige neue Erkenntnisse zu den Mechanismen von CPVT auf molekularer Ebene sowie der Ebene von Zellen und des gesamten Organismus. Außerdem wurden an einer großen CPVT-Kohorte neue genetische Defekte entdeckt und charakterisiert. Entwickelt wurden neue diagnostische Methoden für Herzrhythmusstörungen sowie neue CPVT-Medikamente, die anschließend evaluiert wurden. Die Ergebnisse von CONTICA zu den Ursachen von plötzlichem Herztod wurden in zahlreichen Medienberichten der Öffentlichkeit und Forschergemeinschaft vorgestellt. Sie werden dazu beitragen, die Diagnose lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen als Ursache für plötzlichen Herztod zu verbessern und die Entwicklung von Therapien zu beschleunigen.

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