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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Textile and Hair proteomics: Reexamination of European wool from Archaeological Deposits

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Proteinanalysen alter Wolle

Seit Jahrhunderten schon ist Wolle in Europa ein wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich wichtiger Faktor. Ein EU-Projekt entwickelte neue Methoden, um die Rolle von Wolle in Bestattungsritualen zu untersuchen und zu bestimmen, wie Wolle in unterschiedlichen Umgebungen altert.

Herkömmliche Methoden zur Analyse von alten Wollfasern sind unzureichend. Zu diesem Zweck entwickelte das Projekt THREADS ("Textile and hair proteomics: Reexamination of European wool from archaeological deposits") neuartige Testverfahren auf Basis der Proteinanalyse (Proteomik). Das Projekt wurde von einem einzelnen Mitglied durchgeführt und erhielt in seiner dreijährigen Laufzeit bis August 2012 EUR 230 000 von der EU. Zunächst wurde die Wolle bestimmter Rassen von Haus- und Wildschafen verglichen. Die Proteinanalysen bestätigten die Unterschiede, vor allem im Hinblick auf kurze Proteine, was auf vielfältige Eigenschaften schließen lässt. Um die Fasern in archäologischen Kontexten zu untersuchen, wurden vier Gruppen von Wollproben an Versuchsstandorten in Dänemark, Norwegen und Schweden vergraben. Die Proben wurden mit unterschiedlichen historischen Farbstoffen gefärbt und blieben dann bis zu acht Jahre lang unter der Erde. Tests zeigten, dass sich Bestattungsarten stark auf den Zerfallsprozess auswirkten, was zu den verschiedenen beobachteten Mechanismen des chemischen Abbaus führte. Bei Farbstoffen zeigte sich eine schützende Wirkung. Das Projekt analysierte mittelalterliche Proben aus dem 9.bis 15. Jahrhundert von vier Standorten in York und Newcastle (Großbritannien) sowie in Island. Die Proben waren gut erhalten und wiesen keinen Zerfall auf, wir er sich aus den Bestattungsexperimenten ergab. Alle Versuchsproben wurden auf Zeichen der Alterung durch Behandlung verglichen und überall zeigten sich erhöhte Zeichen des Alterns in Zusammenhang mit dem Färben. Die experimentell begrabenen Proben zeigten die gleiche Wirkung durch Farbstoff, jedoch mit weit weniger Gesamtalterung. Die archäologischen Proben zeigten, dass die thermische Alterung wichtiger ist als das tatsächliche Alter. THREADS machte wichtige Fortschritte bei der Bewertung von Fasern in verschiedenen archäologischen Kontexten und nach unterschiedlichen Behandlungen. Die Arbeiten weiten diesen Forschungsbereich aus und offenbaren dabei interessante Aspekte des antiken Lebens und Erkenntnisse zur Textilkonservierung.

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