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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Preventing community and nosocomial spread and infection with MRSA ST 398 - instruments for accelerated control and integrated risk management of antimicrobial resistance

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Neue Antibiotika gegen Krankenhauskeime

Krankenhauskeime stellen eine der größten Gefahren für Patienten dar. Eine jüngst abgeschlossene Forschungsarbeit identifizierte neue Kontrollmechanismen für einen der gefährlichsten resistenten Erregerstämme – den "Superbug" MRSA (Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus).

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Die Häufigkeit bei MRSA-Stämmen variiert innerhalb der EU beträchtlich, die meisten Länder vermeldeten jedoch über die letzten 10 Jahre eine Zunahme dieser Infektionen. Offenbar sind inzwischen auch Nutztiere eine Quelle dieser Keime, da bis zu 39% der Hausschweine in den betroffenen Ländern den resistenten Erregerstamm ST398 tragen. Das EU-finanzierte Projekt PILGRIM untersuchte daher den Stamm MRSA ST398 als wichtigsten Erreger von Krankenhausinfektionen, der sich an Tiere als Wirt angepasst hat und von dort auf den Menschen übertragen werden kann (Zoonose). Somit untersucht die Studie auch an Tiermodellen relevante Virulenzfaktoren, Besiedelung und Wirtsspektrum. Die Projektforscher befassten sich auf Populations- bis zur molekularen Ebene mit den Faktoren, die die empfindliche Interaktion zwischen Wirt und resistentem Bakterienstamm regulieren. Eine der neueren Strategien, eine Ansteckung mit MRSA zu verhindern, ist die Analyse antimikrobieller Substanzen, die sich für die Behandlung von Oberflächen in Krankenhäusern und landwirtschaftlicher Tierhaltung einsetzen lassen, um die Besiedlung mit Keimen zu verringern. Die Wirksamkeit wurde in so genannten "Farm chambers" ermittelt. Ein Computermodell simulierte die bakterielle Übertragung zwischen Schwein und Mensch. Eine neue Technologietestplattform (TTP) steht nun kommerziell zur Verfügung und wurde in die Produktpalette von vier Unternehmen aufgenommen, um u.a. die Entwicklung neuer Antibiotika zur Bekämpfung von Krankenhausinfektionen deutlich zu beschleunigen. PILGRIM lieferte auch neue Methoden für PCR-Schnelltests (Polymerase-Kettenreaktion), mit denen entsprechende DNA-Segmente amplifiziert werden können. In Kombination mit einem neuen Teststreifen stellt dies eine kostengünstige Nachweismöglichkeit vor Ort dar. Die Projektpartner veröffentlichten Leitlinien und Empfehlungen für medizinische Fachkräfte und Vertreter von Behörden, die einem besonders hohen Ansteckungsrisiko mit MRSA ST398 ausgesetzt sind. Über die Risiken der Resistenzbildung wurden vor allem Öffentlichkeit und gesundheitspolitische Entscheidungsträger informiert. Die Ergebnisse von PILGRIM bilden eine tragfähige Grundlage für die Entwicklung eines europaweit koordinierten Ansatzes, um der permanenten Gefahr multiresistenter Stämme (MDR) wie MRSA Herr zu werden.

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