Neue Lösungen zur Sanierung von Umweltschäden
Durch seine geographische Lage wie auch den häufigen Schiffsverkehr ist das Mittelmeer einem hohen Verschmutzungsrisiko ausgesetzt. So haben Ölverschmutzungen durch lecke Öllleitungen und Tanker in letzter Zeit verschiedenste Regionen des Mittelmeers stark belastet. Die Sanierung vieler dieser Standorte, insbesondere vor Afrikas Küsten, wurde allerdings bislang vernachlässigt. Das EU-finanzierte Projekt ULIXES(öffnet in neuem Fenster) widmete sich nun diesem Problem, indem es die mikrobielle Diversität an sauberen und verschmutzten Mittelmeerstandorten untersuchte. Für eine solche biologische Sanierung wird entweder die entgiftende Aktivität lokaler Mikrobenpopulationen angeregt, oder die Population wird am belasteten Standort durch labortechnisch hergestellte Mikroben vermehrt (Bioaugmentation). Die Daten von ULIXES liefern neue Ansätze für die künftige biologische Sanierung verschmutzter Meeresgebiete. Das ULIXES-Konsortium suchte im Mittelmeer nach Mikroben und Metaboliten, die für die biologische Sanierung geeignet sind. Der Schwerpunkt dabei lag auf Mikroben, die Kohlenwasserstoffe und halogenierte Verbindungen abbauen. So wurde die biologische Aktivität einiger dieser mikrobiellen Spezies langfristig in speziellen Versuchsanlagen getestet. Auch die mikrobielle Vielfalt an belasteten Standorten und die an der natürlichen Sanierung beteiligten Stoffwechselwege wurden analysiert. Daraus entstanden eine Datenbank zu Mikroben aus verschmutzten Umgebungen und eine geographische Karte, die einzelne Standorte mit dortigen Mikrobenarten korreliert. Mit einer Hochdurchsatzanalyse der Mikroben im Mittelmeer erstellte das ULIXES-Konsortium einen bislang einzigartigen Katalog nützlicher Mikroorganismen und Substanzen, die sich künftig zur Beseitigung von Umweltschäden einsetzen lassen.
Schlüsselbegriffe
Umweltverschmutzung, Mittelmeer, Meeresverschmutzung, mikrobielle Vielfalt, biologische Sanierung