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Blockchain macht Straßennutzungsgebühren sicherer

Ein von der EU unterstütztes Unternehmen konnte Betrug und Cyberangriffe bei der Übermittlung von Straßennutzungsgebühren mithilfe von Blockchain reduzieren.

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Das weltweit tätige Technologie- und Beratungsunternehmen Indra hat sein Zahlungssystem für Mauten um eine neue Funktion erweitert: die Aufzeichnung von Transaktionen in einer Blockchain. Die im Rahmen des EU-finanzierten Projekts CRITICAL-CHAINS entwickelte Funktion wird für mehr Transparenz bei Mauttransaktionen sorgen und ihre Rückverfolgbarkeit verbessern. Die Pilotlösung wird auf einer Schnellstraße in Mexiko eingesetzt. Betrug und Cyberangriffe auf Mautsysteme betreffen sowohl Straßenbetreibende als auch ihre Nutzerinnen und Nutzer. Letztere erhalten dabei meistens betrügerische E-Mails, in denen behauptet wird, dass sie die Straßennutzungsgebühr nicht gezahlt haben. Straßenbetreibende werden jedoch von einem breiteren Spektrum von Betrugsmaschen bedroht, etwa vom Einsatz gefälschter Tank- und Kreditkarten zur Zahlung der Gebühr, gehackten Mautsystemen und der Tatsache, dass Vertragshändler nicht alle Mautzahlungen erfassen können. Der Partner CRITICAL-CHAINS bietet eine Lösung für dieses Problem.

Vorteile in vielerlei Hinsicht

Um allen Beteiligten gerecht zu werden, sollten Back-Office-Mautsysteme die Integrität der Transaktionen, die Abrechnung zwischen den Betreibenden, die Zahlungen an die zentrale Stelle, die Finanzprüfung und die Betrugskontrolle gewährleisten können. Laut einer Pressemitteilung, die auf der Website von Indra veröffentlicht wurde, kann die Integration von Blockchain in entsprechende Prozesse und Transaktionen „Konflikte zwischen den Beteiligten, die sich aus möglichen Unstimmigkeiten ergeben, reduzieren, vor etwaigen Cyberangriffen schützen sowie Abrechnungs- und Revisionsaufgaben erleichtern.“ Darüber hinaus kann Blockchain „auch die Probleme mindern, die sich aus dem Umgang mit Listen gesperrter Nutzerinnen und Nutzer durch eine zu späte Übermittlung von Kennzeichen und Fahrzeugtypen ergeben, welche die jeweilige gebührenpflichtige Straße zu einem bestimmten Zeitpunkt benutzt haben“. Der Einsatz von Blockchain hat keinen Einfluss darauf, wie Verkehrsteilnehmende das System nutzen, dadurch wird lediglich die Aufmerksamkeit auf mögliche Unstimmigkeiten in den Aufzeichnungen gelenkt, die dann näher untersucht werden können. Die Vorteile dieser soliden Lösung würden besonders bei elektronischen Mautsystemen und in Situationen, in denen es mehrere Vertragshändlerinnen und -händler gibt, zum Tragen kommen. Zur Validierung der Lösung hat sich Indra mit dem multinationalen Infrastrukturunternehmen Roadis zusammengeschlossen. Die Technologie soll nun in Mexiko auf der Schnellstraße zwischen Monterrey und Saltillo getestet werden. Die Arbeit wird auf einer Software-as-a-Service-Plattform entwickelt, auf der Mauttransaktionen und entsprechende Abrechnungsverfahren aufgezeichnet werden, wodurch die Rückverfolgbarkeit verbessert werden soll. Konkret wird das Projekt CRITICAL-CHAINS eine dezentrale Blockchain-Geschäftsplattform namens Quorum einsetzen, über die laut der Pressemitteilung „verschiedenen Nutzerinnen und Nutzern unterschiedliche Berechtigungen entsprechend ihrer Rolle im Geschäftsmodell gewährt werden können, damit die Informationen im Gegensatz zu anderen Plattformen nicht öffentlich sind.“ Somit können berechtigte Beteiligte Vorgänge einsehen und aufzeichnen und Behörden die notwendigen Rechnungsprüfungen transparent und sicher vornehmen. CRITICAL-CHAINS (IOT- & Blockchain-Enabled Security Framework for New Generation Critical Cyber-Physical Systems In Finance Sector) hat zwölf Partner aus acht Ländern an einen Tisch gebracht und wird von der Universität Reading im Vereinigten Königreich koordiniert. Das dreijährige Projekt endet im Juni 2022. Weitere Informationen: CRITICAL-CHAINS-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

CRITICAL-CHAINS, Straße, Maut, Blockchain, Transaktion, Cyberangriff, Betrug

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