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Inhalt archiviert am 2024-06-18
The arterial adventitia: a critical actor in atherosclerotic plaque progression and stability?

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Arterielle Entzündungsprozesse als Ursache für Arteriosklerose

Häufigste Ursache von Herzinfarkten und Schlaganfällen sind Thrombosen in Folge eines Gefäßrisses, bei dem sich Ablagerungen an der Innenseite von Arterien lösen.

Um Therapien für kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) zu entwickeln, wird untersucht, inwieweit die Adventitia an Bildung und Wachstum arteriosklerotischer Plaques beteiligt ist. Die Adventitia - die äußere, zumeist aus Bindegewebe bestehende Schicht der Arterienwand - wird teilweise durch die Adipozytenaktivität moduliert. Das EU-finanzierte Projekt Adventitia stellte die These auf, dass sich insbesondere entzündliche Prozesse in der Adventitia auf Progression und Stabilität von Plaques auswirken. Diese Entzündung zu stoppen gilt inzwischen als wichtiger therapeutischer Ansatz zur Verhinderung von Thrombosen. Die Forscher von Adventitia vermuteten in dem Langlebigkeitsgen longevity gene NAMPT (Nikotinamid-Phosphoribosyl-Transferase) einen wesentlichen Faktor bei der Ausbildung und Ablösung von Plaques. Das Protein NAMPT zirkuliert im Blut und sorgt unter anderem dafür, dass Muskelzellen im Innern der Blutgefäße gleichmäßig ausreifen. Obwohl dessen Rolle bei Arteriosklerose noch nicht gänzlich geklärt ist, deuten jüngere Untersuchungen darauf hin, dass bei entzündlichen Erkrankungen die NAMPT-Serumkonzentration erhöht ist, was mit Adipositas korreliert. Basierend auf diesen Erkenntnissen untersuchten die Partner die Rolle von NAMPT als Modulator bei der Plaqueprogression und Destabilisierung. Hierzu generierten sie LDLr-/-Chimären (LDLr: low-density lipoprotein receptor) mit einer NAMPT-Überexpression in zirkulierenden weißen Blutkörperchen. Das LDLR-Gen ist direkt an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt und sein Fehlen führt zu einer beschleunigten Bildung von Läsionen aufgrund erhöhter Plasmaspiegel von LDL, die verschiedenste Gewebe im Organismus mit Cholesterin versorgen. Demonstriert wurde, wie eine NAMPT-Überexpression signifikant die Differenzierung von Monozyten (Auslöser von Immunreaktionen), das Überleben von Blutzellen und die Entstehung von Arteriosklerose beeinflusst. Die Projektergebnisse deuten daraufhin, dass dieses Langlebigkeitsgen potenziell interessant für therapeutische Interventionen bei Arteriosklerose und anderen inflammatorischen Erkrankungen ist. Ein weiteres Zielmolekül, das auf seine Rolle bei der Plaquebildung und Ablösung untersucht wurde, war MIC (oder GDF15) aus der TGF-Familie. Untersuchungen an fortgeschrittenen Plaques von MIC-1-/-Chimären (MIC: macrophage inhibitory cytokine) ergaben verschiedene Faktoren, die die Plaquestabilität erhöhen, was darauf schließen lässt, dass MIC ein Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen ist. Das Projekt konnte den begünstigenden Einfluss von Entzündungen in der Adventitia zur Entstehung und Destabilisierung arteriosklerotischer Plaques darlegen, sodass auf dieser Basis neue Targets für die Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen entwickelt werden könnten.

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